Studie zur technologischen Souveränität Europas veröffentlicht
Die technologische Souveränität ist einer der Grundpfeiler unserer nationalen und europäischen Wettbewerbs- und Transformationsfähigkeit. Eine neue Auftragsstudie des RFTE untersucht nun die europäische Souveränität im Vergleich zu den USA, Japan, China, Südkorea und der Schweiz.
Sie ist Voraussetzung und Bedingung der Aufrechterhaltung staatlicher Handlungsfähigkeit, der Partizipation an den positiven Effekten des technologischen Wandels sowie der Ausrichtung von Technologien an unseren europäischen Werten. Erhalt und Ausbau von Souveränität kann nur gelingen, wenn es valide Informationen und Daten zu ihrem Status quo gibt bzw. ein Monitoring auch von Effekten abträglicher Entwicklungen bzw. auf Souveränität abzielender Maßnahmen erfolgt.
Im Rahmen seines FTI-Monitorings hat der Rat für Forschung und Technologieentwicklung das Institut für Wirtschaftsforschung mit der Erstellung der Studie „Technologische Souveränität. Empirische Bestimmung und FTI-politische Implikationen“ beauftragt. Diese Studie zeigt einen möglichen Ansatz zur Messung von Technologiesouveränität und dessen Limitierungen auf und enthält entsprechende Analysen auf der Basis von Patent- und Handelsdaten.
Die Autor:innen kommen zu dem Schluss, dass die europäische Technologiesouveränität sich insgesamt als relativ gut darstellt, d.h. sie nahezu gleichauf mit den USA ist, deutlich über Südkorea und China, aber hinter Japan liegt. Die EU erreicht bei vielen Schlüsseltechnologien eine hohe Souveränität durch bedeutende Anteile in der Wissensproduktion.
Es zeigen sich jedoch auch klare Defizite sowie großes Aufholpotenzial gegenüber Ländern wie Japan, Südkorea oder der Schweiz. Die EU liegt zudem in einigen Schlüsseltechnologien – wie z.B. digitalen Technologien (künstliche Intelligenz, Big Data, Mikro- und Nanoelektronik) – klar zurück. Die Stärken liegen in fortgeschrittenen Produktions- und Werkstofftechnologien, teils auch in der Biotechnologie. China zeigt die stärksten Wachstumstrends etwa in der Erfindungsleistung und ist in vielen Schlüsseltechnologien bereits stärker spezialisiert als die EU.